Manjaro-Linux-Forum

Hallo zusammen,

hab jetzt endlich auch auf meinem Laptop Manjaro am laufen, nun würde ich gerne meine Installationen syncronisieren.

Soll heißen:
- Erscheinungsbild (Theme, Skalierung usw.)
- Installierte Programme und deren Einstellungen
- gemountete (Netz-)Laufwerke

Ist das möglich und wenn ja wie geht man das an?

Hallo kiX3,
möglich ist ja fast alles, zumindest im Prinzip Aber wie immer steckt der Teufel im Detail, deshalb wäre mehr Hintergrund nützlich. Eine ganz dicke Lösung für sowas wäre Puppet
https://wiki.archlinux.org/index.php/Puppet
Da hast Du einen Server
https://wiki.archlinux.org/index.php/Puppet_server
auf dem Du mit Hilfe einer Art Skriptsprache (Bolt) Aufgaben (Tasks) zusammenstellen kannst, z.B. "installiere auf allen Clients die Pakete Libreoffice, Thunderbird und Gimp" und schon hast Du auf allen Clients genau diese Programme, alle mit de gleichen gewünschten Konfiguration. Geht noch weit darüber hinaus, aber so das ungefähre Prinzip. Das schöne daran ist, daß Puppet prima mit pacman zusammenarbeitet, der Wermutstropfen dabei ist aber, daß man das nicht mal so nebenbei aus dem Ärmel schüttelt, sondern sich erstmal einarbeiten muss. Wenn Du eine kleine Firma hast, wo Du für die gleiche Ausstattung von mindestens fünf Rechnern zuständig bist ist das natürlich sehr nützlich, für ein kleines Netzwerk mit deinem Rechner und denen vom Großvater und dem Sohnemann, naja...
Zumal in letzterem Fall noch Probleme hinzukommen:

kiX3 hat geschrieben: ↑Montag 12. Oktober 2020, 15:33Erscheinungsbild

was, wenn die anderen stat dem grünen lieber einen blauen Hintergrund hätten? Von der Skalierung mal ganz abgesehen, kleiner Monitor - großer Monitor mit HDMI

kiX3 hat geschrieben: ↑Montag 12. Oktober 2020, 15:33 gemountete (Netz-)Laufwerke

das mag ja noch angehen, wenn Du keine Sonderwünsche hast. Kannst ja einstellen, daß alles automatisch gemountet wird, was bei drei noch nicht vom Netzwerk verschwunden ist. Aber auch hier kommt es etwas drauf an, SMB, NFS oder was?
Die primitivste Lösung heisst aber einfach Disziplin -> auf dem einen Rechner alles einrichten, wie es sein soll -> Paketliste erzeugen und mit dieser Paketliste auf den anderen Rechner alles automatisch runterziehen. Anschliessend noch mit rsync o.ä. die Konfigurationsdateien aus deinem Homeverzeichnis auf die anderen Rechner spiegeln -> voila.
Anschliessende Updates dürften kein Problem darstellen, nur bei neuen Programme installieren, dann alles in begrenztem Maße nochmal von vorn, nach dem Motto "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen".
Wenn nicht noch jemand mit einer tollen Lösung um die Ecke kommt stellt sich mir die Frage, lohnt der ganze Aufwand?

viele Grüße gosia

Danke @gosia für deine umfangreiche Antwort.

Hatte mir schon gedacht das es da keine Patentantwort gibt, oder hat jemand anders sowas soähnlich am laufen?

Puppet ist wohl dafür doch etwas übertrieben

Das mit der Paketliste ist schonmal eine gute Idee, könnte man vor dem Herunterfahren sichern und syncen...
und beim Neustart dann alle Programme der Paketliste installieren.

Dann zu den Einstellungen...
Kann man einfach den Home-Ordner syncen oder gibt das Probleme mit unterschiedlichen Auflösungen/Anzahl an Monitoren? bzw. was sollte man dann ausklammern?

Ich hatte es mal versucht 2 Systeme gleich zu halten.
2 Systeme auf verschiedenen Platten aber im selben Rechner.
Nach ner weile wusste ich nicht mehr auf welchem System/ Festplatte ich bin.Die waren ja gleich.

Persöhnliche Daten auf einen separaten "Server" wie auch immer ,kann Ich mir Vorstellen.
So findet man gespeichertes wieder.

2 verschiedene Rechner macht schon Probleme bei der Hardware,Grafik Treiber,Netzwerk,Audio unter Umständen.
Der Desktop und aussehen/Programme lassen sich schon übers Home gleich halten.
Ist aber auch schon mühsam wenns dann irgendwo klemmt.

Du kannst es ja mal testen und den "home " Ordner austauschen.Vorher umbenennen und Sicherheits halber speichern.
wenns nicht tut wieder zurück.
Es müssen dann vorher aber alle Programme mal ausgeführt werden.

Macht wenig Sinn aber ne Menge Arbeit.

djeli

Hallo kiX3,

kiX3 hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 16:46 Kann man einfach den Home-Ordner syncen

Naja, "einfach" kommt drauf an, aber das geht schon. Sieh dir mal unison an, das ist ein gutes Werkzeug dafür.
https://wiki.archlinux.org/index.php/unison
unison ist eigentlich für die Synchronisation von Verzeichnissen auf zwei Rechnern, kann aber auch mehr als zwei Rechner synchronisieren, wenn Du dich an diese Hinweise hältst
https://www.cis.upenn.edu/~bcpierce/uni ... ngmultiple

kiX3 hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 16:46 gibt das Probleme mit unterschiedlichen Auflösungen/Anzahl an Monitoren?

Ach jeh, versprechen kann ich dir da nichts. Wenn an einem Rechner mehrere Monitore hängen und an dem anderen nur einer, dann kommt das sicher noch erschwerend hinzu. Aber das sollte wohl funktionieren, weil die Konfiguration dafür wohl nicht im Homeverzeichnis liegt. Nachgesehen habe ich aber nicht. Ob man was ausklammern muss kann ich dir so generell nicht sagen, Es gibt aber sicher einiges, was keinen Sinn macht zu synchronisieren, z.B. der Cache von Browsern, oder generell der Cache von Programmen.
Da ich nun schon mal beim Sinn bin, ganz ehrlich, so ganz sehe ich den nicht ein. Überall die gleichen Programme, ok, auch die gleichen Tastaturkürzel, z.B. überall öffnet z.B. ALT+b den Browser usw., sehr sinnvoll. Aber der Rest, überall muss der Hintergrund grün sein, naja, lässt sich machen, stellt man in der Regel ja nur einmal ein. Aber was z.B. die Daten betrifft, ist es da nicht sinnvoller, die auf ein NAS auszulagern und dann hast Du die überall gleich. Ansonsten schliesse ich mich der Meinung von djeli an

djeli hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 19:03 Macht wenig Sinn aber ne Menge Arbeit.

Klar, wenn man genau weiss, was man will, kann man auch Skripte basteln, die das automatisieren, aber das hat auch wieder eine Kehrseite. Ich war eigentlich immer froh, wenn ich mal eine Konfigurationsdatei versaut hatte (was dir natürlich nicht passiert), konnte ich mir die vom Zweitrechner holen. Bei einer automatisierten Synchronisation besteht dann aber immer die Gefahr, daß die fehlerhafte Konf-Datei beim Booten oder Runterfahren auf alle anderen Rechner verteilt wurde und Du kannst nur noch auf dein Backup oder deine guten Linux-Kenntnisse bauen. Passiert wohl nicht oft, aber solltest Du in die Überlegungen einbeziehen.

viele Grüße gosia

Danke für eure Antworten.

sehe schon da muss ich wohl nochmal in mich gehen

djeli hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 19:03Ich hatte es mal versucht 2 Systeme gleich zu halten.
2 Systeme auf verschiedenen Platten aber im selben Rechner.
Nach ner weile wusste ich nicht mehr auf welchem System/ Festplatte ich bin.Die waren ja gleich.

Das Problem habe ich nicht, sind ja physikalisch 2 verschiedene Geräte.

djeli hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 19:032 verschiedene Rechner macht schon Probleme bei der Hardware,Grafik Treiber,Netzwerk,Audio unter Umständen.
Der Desktop und aussehen/Programme lassen sich schon übers Home gleich halten.
Ist aber auch schon mühsam wenns dann irgendwo klemmt.

Also das Aussehen ist eher zweitrangig, aber Programme und deren Einstellungen wären super. Ist einfach super nervig wenn man jedes Programm 2mal einrichten muss.

djeli hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 19:03Du kannst es ja mal testen und den "home " Ordner austauschen.Vorher umbenennen und Sicherheits halber speichern.
wenns nicht tut wieder zurück.

Gute Idee um mal zu testen was geht.

gosia hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 21:23Überall die gleichen Programme, ok, auch die gleichen Tastaturkürzel, z.B. überall öffnet z.B. ALT+b den Browser usw., sehr sinnvoll. Aber der Rest, überall muss der Hintergrund grün sein, naja, lässt sich machen, stellt man in der Regel ja nur einmal ein. Aber was z.B. die Daten betrifft, ist es da nicht sinnvoller, die auf ein NAS auszulagern und dann hast Du die überall gleich. Ansonsten schliesse ich mich der Meinung von djeli an

Hab mich anscheinend nicht klar genug ausgedrückt, genauso sehe ich das auch.
Programme und Einstellungen, Hotkeys <- muss
Theme, Desktop <- nice to have, werd ich aber dann verwerfen
persönliche Daten <- NAS ist schon vorhanden und wird auch so gemacht
Sorry für die Verwirrung

gosia hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. Oktober 2020, 21:23Ich war eigentlich immer froh, wenn ich mal eine Konfigurationsdatei versaut hatte (was dir natürlich nicht passiert), konnte ich mir die vom Zweitrechner holen. Bei einer automatisierten Synchronisation besteht dann aber immer die Gefahr, daß die fehlerhafte Konf-Datei beim Booten oder Runterfahren auf alle anderen Rechner verteilt wurde und Du kannst nur noch auf dein Backup oder deine guten Linux-Kenntnisse bauen. Passiert wohl nicht oft, aber solltest Du in die Überlegungen einbeziehen.

Mit Timeshift sollt man dem vorbeugen können oder irre ich mich?

Hallo kiX3,

kiX3 hat geschrieben: ↑Mittwoch 28. Oktober 2020, 08:51 Mit Timeshift sollt man dem vorbeugen können

Ja klar, jedes Backup ist für sowas nützlich. War ja auch nur ein kleines Stolpersteinchen am Rande. Bei Timeshift darfst Du dann aber nicht vergessen, das Homevezeichnis extra mit einzubeziehen, denn per default sichert Timeshift nur die Systemverzeichnisse.
Was die Programme betrifft, so erleichtert ein NAS die Sache doch schon. Meine Vorstellung wäre in etwa so:
Ein Rechner wird zum Master erklärt und schickt nach jedem Update seine Paketliste zum NAS.
https://wiki.archlinux.de/title/Paketli ... nen_Server
Die anderen Rechner kontrollieren dann in regelmäßigen Abständen (cronjob) ob eine neue Liste auf dem NAS liegt, wenn ja, kopieren sie diese Liste auf den Rechner und vergleichen sie mit der eigenen erzeugten Liste (z.B. mit diff)
jede Zeile die in der Liste vom NAS enthalten ist und nicht in der eigenen, muss nachinstalliert werden und wird deshalb an pacman übergeben. Lässt sich mit einem bashskript machen.
Umgekehrt müsste jedes Paket, das nicht in der NAS-Liste steht, aber in der eigenen Paketliste enthalten ist, deinstalliert werden. So der grobe Ansatz.
Auf die Konfigurationsdateien und -Verzeichnisse, die sich ja in der Regel in ~/.config/ befinden, könnte man dann ebenfalls das schon erwähnte unison loslassen, damit die überall gleich sind. Aber da ist auf jeden Fall Vorsicht geboten, weil ich mir nicht sicher bin, ob sich jede conf-Datei auf jeden Rechner kopieren lässt. Mögliche Stolpersteine: unterschiedliche Usernamen. Wenn in einer conf-Datei steht, daß irgendwelche Dateien nach /home/gosia/foo gespeichert werden sollen, dann kann man das nicht 1:1 für den Rechner von klaus übernehmen. Klar, meistens wird das wohl durch $HOME oder ~ abgefedert, aber ob immer??? Ähnliches für eventuell unterschiedliche Auflösungen, Postfächer u.ä.
Muss ja nicht sein, aber man sollte immer vom schlimmsten Fall ausgehen.
Bin selbst mal in solch eine kleine Falle getappt, als ich die Einstellungen eines Rechners auf einen anderen kopiert hatte. Alles lief gut, nur mit Netzwerkverbindungen untereinander gab es merkwürdige Probleme, bei denen ich lange gesucht hatte, bis mir einfiel, daß ja nun beide Rechner auch den gleichen Hostnamen hatten...

viele Grüße gosia

Auf den ersten Blick ist das eine gute Idee mit den 2 Systemen aber auf den 2. ist das Mist. Weil sie doch irgendwie zu verschieden sind wenn mir Heute nach KDE ist und Morgen nach XFCE brauche ich doch nur die 2 Desktops zu installieren aber das ist der größte mist, ich habe das ganz am Anfang mal gemacht. Jetzt läuft bei mir KDE und XFCE Solo. Für mich wichtige Dinge wie Downloads, Dokumente, Musik usw liegen auf extra Partitions und sind in beiden Systemen eingebunden, genau wie KDE<>XFCE