Live-DVD selbst erstellen mit Clonezilla o.ä. und BackInTime

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Clemens
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Live-DVD selbst erstellen mit Clonezilla o.ä. und BackInTime

#1

Beitrag von Clemens »

Auf einem PC und zwei Laptops habe ich Manjaro plus VirtualBox mit je zwei VMs laufen und zusätzlich zwei externe Platten mit Veracrypt sowie drei weitere externe Platten. Für sichere Backups habe ich ein RAID-1 mit zwei 4 TB Platten in externem Gehäuse zur Verfügung.
Mein Ziel einer solchen Live-DVD ist es, bei einfachster Bedienung / Bedienoberfläche, regelmäßige Backups zu erstellen, mit denen ich im Fall einer Systeminstabilität oder eines "schrägen" Updates in sehr kurzer Zeit das System auf dem vorigen Stand wieder herstellen kann. Hier liegt also der Schwerpunkt auf dem Betriebssystem.
Gleichzeitig sollte diese LIve-DVD es auch ermöglichen, mittels BackInTime die Daten beliebiger Datenträger einzulesen und auf dem RAID zu sichern. Die Sicherung sollte deduplizierend erfolgen, sodass eine Datei, die in gleicher Form auf z.B. drei von fünf Datenträgern vorhanden ist, nur ein Mal gesichert wird.
Meine Frage: Wie kann ich mir eine solche LIve-DVD selbst erstellen?

Falls Clonezilla sich nicht in eine solche selbst erstellte DVD integrieren lässt, muss ich halt doch eine separate Live-DVD erstellen, mit der dann eben nur Daten, aber nicht das System gesichert wird. Aber auch da habe ich die Frage, wie ich das hinbekomme?
Irgendwie müsste ich in eine Linux-ISO / Manjaro-ISO BackInTime hinein bekommen, aber wie?


Angesichts der Komplexität meiner drei PC-Systeme möchte ich regelmäßige echte Backups anlegen. Unter "echt" verstehe ich z.B. das, was Clonezilla macht: Von Live-CD ein sauberes System starten, welches dann den Datentransfer auf die Backup-Platten (hier mein RAID) erledigt.
Die eigenartige GUI von Clonezilla, die ja eigentlich nur ein farbig gehaltenes Terminal ist, würde ich gerne durch eine einfacher handhabbare GUI ersetzt haben. Evtl. gibt es ja auch schon Clonezilla-Derivate, die so etwas mit sich bringen. – Besonders eine evtl. erforderliche, schnelle, unkomplizierte und wenig missverständliche Systemwiederherstellung aus einer Systemsicherung ist mir wichtig, ist bei Clonezilla aber nur im "Expertenmodus" möglich und somit kompliziert und bedienungs-fehleranfällig.

Wie würdet Ihr an meiner Stelle die hier beschriebene Backup-Aufgabe lösen?
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gosia
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Re: Live-DVD selbst erstellen mit Clonezilla o.ä. und BackInTime

#2

Beitrag von gosia »

Hallo Clemens,
Kommt mir alles sehr bekannt vor, hatten wir deine Suche nach der perfekten Backup-Lösung a la Eierlegende Wollmilchsau nicht schon mal?
Nur ein paar Gedanken als Anregung, das gesamte Thema ist so komplex, daß man wahrscheinlich ein ganzes Buch drüber schreiben könnte.

Clonezilla:
Clonezilla gibt es ja in drei Varianten, das "gewöhnliche" Clonezilla, das meistens benutzt wird (Clonezilla Live), dann die beiden Server Varianten, Clonezilla Lite Server und Clonezilla SE (server edition), beide mit Server und Client, letzteres setzt einen DRBL-Server (Diskless Remote Boot in Linux) voraus. Dafür können die Server-Varianten bis zu 40 Maschinen gleichzeitig clonen, was ja auch ganz nett ist.
https://clonezilla.org/
Kommt also auch drauf an, welche Variante Du adaptieren möchtest. Da ich zu den Servervarianten nicht viel sagen kann (bei denen wahrscheinlich dieses Problem auch nicht auftritt), beschränke ich mich im folgenden einfach mal auf Clonezilla Live.

Zur Menuführung, die ich so kompliziert nun auch nicht finde, fällt mir nur ein, den Sourcecode mit Subversion zu clonen
https://de.osdn.net/projects/clonezilla/scm/svn/
und die Menuführung deinen Wünschen anzupassen.
Für die Sicherung ist es einfacher, da erscheint ja immer zum Schluss das entsprechende Skriptkommando, daß man sich sichern und beim nächsten Mal einfach wieder aufrufen kann.
Aber wenn Du sagst, daß es Clonezilla-Forks gibt, die eine einfachere Menuführung haben, dann nimm eben diese. Mir sind solche nicht bekannt.

LIVE-DVD erstellen:
Naja, wenn es nur um Clonezilla geht, brauchst Du als Unterlage einen Linux-Kernel und ein Linux, das es dir ermöglicht, eine handverlesene Auswahl von Paketen zu installieren. wie es z.B. mit Manjaro-Architect möglich ist, oder z.B. in Linux from Scratch beschrieben wird
http://www.linuxfromscratch.org/
Es gibt auch Clonezilla from Scratch, das als Unterlage Debian benutzt
https://clonezilla.org/create_clonezill ... cratch.php
diese Anleitung müsstest Du aber auf ein systemd-freies Linux wie z.B. Devuan umstricken.
Wenn Du alle Pakete zusammen hast, machst Du dann mit mkisofs eine ISO draus, die Du dann wiederum mit Syslinux/Isolinux auf eine bootbare CD/DVD bringen kannst. Ein kleines Beispiel findet sich hier:
https://wiki.syslinux.org/wiki/index.ph ... SOLINUX.3F

viele Grüße gosia

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Re: Live-DVD selbst erstellen mit Clonezilla o.ä. und BackInTime

#3

Beitrag von Clemens »

Du hast natürlich recht damit, dass dir das alles bekannt vorkommt. Damals wollte ich die Backup-Aufgabe mit UrBackup und einem weiteren Laptop lösen, der nur für das Backup benutzt würde.
Danach habe ich wegen anderer Prioritäten alles wieder liegen lassen müssen. So ist das eben, wenn ich alles nebenher machen muss neben meinem Hauptberuf.

Aber oft ist das auch ganz gut, weil dann neue Ideen reifen können, die besser sind, als die früheren Lösungsansätze. Und die Idee, mit der Clonezilla arbeitet, finde ich ja schon völlig richtig, nämlich ein mit 99,99%-iger Sicherheit malware-freies Live-System steuert das Backup / die Systemsicherung und natürlich auch die Wiederherstellung.

Diese Idee habe ich dann sozusagen weiter gesponnen, ob es nicht mit wenig Aufwand möglich ist, sich z.B. ein Manjaro ISO herunter zu laden und in dieses ISO BackInTime mit zu integrieren. Von da aus kann dann mit der gleichen Sicherheits-"Ideologie" die Sicherung von Nutzdaten erfolgen.

Danke dir für deine Anregung betr. Manjaro-Architect. Da fand ich nur Installationsanleitungen, nicht aber Anleitungen, wie ich z.B. das Paket BackInTime in Manjaro-Architect-ISO integrieren kann. Ich will ja nix installieren, sondern ein Live-System. Mir erscheint das kompliziert.
Ntürlich könnte ich auch ein ganz normales Manjaro-Linux-ISO booten und dann über "Softwareaktualisierungen" BackInTime ins RAM / ins Live-System "installieren". Mir ist dabei klar, dass ich ein Konfigurationsprofil für BackInTime nicht in die übliche config schreiben kann, sondern evtl. auf einem USB-Stick lagern muss. Das ist aber betr. einer Clonezilla-Config mit den Parametern genau so.

Übrigens: Ich hatte grundsätzlich nicht mehr vor, eine "serverbasierte" Backuplösung aufzubauen, sondern eben, wegen der mutmaßlichen Einfachheit, eine Lösung mittels Live-System.

Benutzer 334 gelöscht

Re: Live-DVD selbst erstellen mit Clonezilla o.ä. und BackInTime

#4

Beitrag von Benutzer 334 gelöscht »

Clemens hat geschrieben: ↑Freitag 14. August 2020, 11:18 Meine Frage: Wie kann ich mir eine solche LIve-DVD selbst erstellen?
Unter manjaro lautet der Befehl buildiso.
Siehe:
https://wiki.manjaro.org/index.php?titl ... h_buildiso
Irgendwie müsste ich in eine Linux-ISO / Manjaro-ISO BackInTime hinein bekommen, aber wie?
Es genügt backintime und clonezilla in ~/iso-profiles/DESKTOP_NAME/Packages-Desktop einzutragen.
Siehe:
https://wiki.manjaro.org/index.php?titl ... es-Desktop
Wie würdet Ihr an meiner Stelle die hier beschriebene Backup-Aufgabe lösen?
Backup klingt für mich zu sehr nach Produkten aus der weltweit bekannten Garage in Redmond.
Diese Typen werden wohl nie lernen das OS, die Anwendungen und Daten zu trennen.

Wenn du gelernt hast, eine Live.iso zu bauen, wirst du dir nicht wirklich Gedanken machen müssen über das native System. Selbstgebaute, maßgeschneiderte Live.iso hat nur einen Nachteil. man muß Wiki's lesen.
Statt backintime oder clonezilla empfehle ich für die Langzeitarchivierung grsync.

MfG

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Re: Live-DVD selbst erstellen mit Clonezilla o.ä. und BackInTime

#5

Beitrag von Clemens »

Vielen Dank dir! Ich werde deinen Anregungen nachgehen.

Leider kommt dauernd etwas dazwischen, was wieder wichtiger ist. Ggfs. melde ich mich hier wieder zum Thema.
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