Currock hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Februar 2021, 11:01
Gerade die Akkuproduktion wird immer in den Vordergrund gezerrt, meistens mit mindestens 2 Jahre alten Statistiken und Argumenten. Dagegen habe ich noch keine Statistik über den Verbrenner als Antrieb gesehen, bei dem auch die Öl-förderung, -verarbeitung, -transport, und die hierdurch verursachten Umweltschäden und -katastrophen mit berücksichtigt werden.
Hier eine neutrale Gegenüberstellung:
https://www.spektrum.de/news/wie-ist-di ... os/1514423
Nachträgliche Anmerkung des Autors: Viele Leserkommentare drehen sich um die Frage, ob der CO2-Ausstoß bei der Mineralölproduktion berücksichtigt wurde. Die Emissionen der so genannten Vorkette von Mineralölprodukten sind in den Bilanzen der Institute eigentlich enthalten. Nur dort, wo ein Vergleich zwischen dem CO2-Ausstoß für die Batterieproduktion und den Litern Diesel oder Benzin angestellt wird, ist dieser Aspekt ausgelassen. Zahlen zur Vorkette findet man zum Beispiel
hier
in der Tabelle 2 in den untersten beiden Zeilen und den vier Spalten ganz rechts.
Ich will die E-Mobilität ja nicht verteufeln, oder generell schlecht reden. Ich halte es nur für falsch, sie derart in den Fokus zu rücken und mal wieder die arme, immer jammernde Automotive derart zu fördern.
Die verpassen doch seit 40 J. immer wieder den Anschluss und schreien dann nach Geld. Das Spiel funktionierte schon immer.
Die betrügen Staat und Bürger (Abgsskandal) müssen keine Entschädigungen zahlen, sondern bekommen nun wieder Milliarden in den Rachen geschoben, während sie dicke Gewinne einfahren. Da muckt das Volk nicht auf, geht ja um ihr "Heiligs Blechle".
DE ist leider in vielerlei Hinsicht eine Bananenrepublik. Allein wenn ich an Breitband und Mobilnetz, oder Bildung denke, wird mir übel. Oder 11 J. um endlich
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber ... eutschland zu ratifizieren.
Die Schlimmste ist die Julia Klöckner, die gehört weg! Die hat schon den Ruf der Lobbyschlampe. Mir fallen da nach Scheuer noch einige ein.
Currock hat geschrieben:Es ist doch schon so weit. Selbst mit dreckigem Kohlestrom sind E-Antriebe umweltfreundlicher, nur der Break-Even kommt später.
Hast du dazu Daten, Zahlen Fakten?
Man bedenke auch den Rebound-Effekt und sorry -das "Schwanzverlängerungssysndrom" der Deutschen, wenn es um das Auto geht - Es muss ein SUV sein, ein Cityflitzer bestenfalls für Frau und Tochter als Zweit- und Drittwagen. Zu viele definieren sich über das Auto.
http://www.upi-institut.de/UPI79_Elektroautos.pdf
E-Mobilität ist heute sinnvoll bei
- schienengebundenem öffentlichem Verkehr (keine Speicherung des Stroms notwendig, geringe Rollreibung Stahl-Stahl, geringer Flächenbedarf)
- Pedelecs und E-Lastenrädern (geringe Masse, Unterstützung der Muskelkraft, Ausdehnung des Einsatzbereichs des flächen- und ressourcensparenden Fahrrads, keine Kompensation von Grenzwertüberschreitungen großer PKW) Bei Elektroautos dagegen bestehen neben den technischen Problemen in Deutschland aus ökologischer Sicht heute noch
folgende Nachteile:
1. Bis etwa 2030 wird der zunehmende Einsatz von regenerativen Energiequellen im Wesentlichen nur den Rückgang der Kernenergie kompensieren. Die CO2-Bilanz von
Elektroautos wird in diesem Zeitraum deshalb nicht besser sein als die normaler PKW.
Die Höhe der CO2-Emissionen hängt in dieser Zeit vor allem von der Masse des Fahrzeugs ab, weniger von der Antriebsart.
2. Beim Einsatz von E-PKW treten die in Kapitel 6 beschriebenen Rebound-Effekte auf, die zu einer Verschärfung ökologischer Probleme (Flächenverbrauch, Überlastung des Straßennetzes, Platzbedarf in Städten, Verlagerungseffekte auf das Verkehrs-mittel mit dem höchsten Ressourcenverbrauch, Erhöhung des Unfallrisikos, Erhöhung der CO2--Emissionen) führen.
3. Durch die Definition von Elektroautos als „Null“-Emissionsfahrzeuge und die Kompensationsmöglichkeit von Grenzwertüberschreitungen innerhalb der EU-CO 2-
Grenzwertgesetzgebung (siehe Kapitel 4) führen Elektroautos nicht zu einer Verringerung, sondern zu einer Erhöhung der CO2--Emissionen.
Langfristig könnten Elektroautos allerdings eine wichtige und auch ökologisch sinnvolle Rolle im Verkehrsgeschehen spielen, wenn diese Probleme gelöst werden. Dazu müssen folgende
Voraussetzungen geschaffen werden:
8.1 Berechnung der CO 2-Flottenemission mit realer statt mit „Null“- Emission
Für die Berechnung der CO2-Flottenemission muss bei Elektroautos wie bei allen anderen Fahrzeugen die reale CO2-Emission, nicht eine angebliche „Nullemission“ eingehen. Dazu
müssen die entsprechenden EU-Verordnungen und Richtlinien geändert werden. Der notwendige Übergang von dem NEFZ-Testzyklus zu einem realistischeren Testzyklus bietet
dazu eine Möglichkeit. 8.2
Deutliche Abnahme fossiler Brennstoffe in der Stromerzeugung
Maßstab für die CO2-Emission der Stromerzeugung ist nicht, wie oft angenommen, der Anteil regenerativ, sondern der Anteil fossil erzeugten Stroms. Solange der Zuwachs CO2-armen,
regenerativ erzeugten Stroms im Wesentlichen nur den Rückgang der Kernenergie kompensiert, sinken die spezifischen CO2 -Emissionen aus der Stromerzeugung kaum.
Der Anteil regenerativer CO2-armer Energiequellen an der Stromerzeugung muss deshalb erst so hoch werden, dass neben der Kernenergie auch ein erheblicher Teil der fossilen CO2-
reichen Primärenergie ersetzt wird. Erst dann verbessert sich die Ökobilanz des Elektroantriebs. Dies ist in einigen wenigen Ländern (Norwegen, Schweiz) bereits heute der
Fall,40 in Deutschland wird dies erst nach 2030 oder später der Fall sein.
Currock hat geschrieben:
Ein Verbrenner hat gerade mal mit warmen Motor bei Geschwindigkeiten um 90-110 seinen besten Wirkungsgrad,
Geschwindigkeitsbegrenzung auf autobahnen wäre mal ein Anfang. Aber doch nicht mit den Deutschen, als - m. W. - letztem EU-Land ohne Tempolimit. (mal wieder)
maroco hat geschrieben: ↑Montag 15. Februar 2021, 12:58
Vielmehr muss der Vorrang des motorisierten Individualverkehrs ganz grundsätzlich in Frage gestellt werden. Das entspräche allerdings einem radikalen Kulturwandel, da gerade vielen Deutschen ihr Auto als Sinnbild der eigenen Freiheit gilt. Doch insbesondere die städtische Verkehrpolitik könnte viel für Klima, Natur und Lebensqualität erreichen, wenn sie konsequent die Dominanz des Autos zurückdrängte zugunsten von Fußgängern, Radfahrern und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Da ist nichts hinzuzufügen "Daumen hoch"